An einer Rückfahrkamera für Lkw oder landwirtschaftlichen Maschinen werden ganz andere Ansprüche gestellt als Geräte für Pkw. Große Fahrzeuge bieten meistens gar keinen direkten Blick nach hinten. Zudem sind weite Übertragungswege der Bilddaten erforderlich. Ein weiterer Aspekt ist die Robustheit der Kameras. Mit einem Lkw wird häufig auf einer staubigen Baustelle gefahren. Landwirtschaftliche Maschinen unterliegen bei der Arbeit höchsten Beanspruchungen.
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Wie wähle ich die richtige Rückfahrkamera für den Lkw?
In einem Vergleich nahmen wir unterschiedliche Rückfahrkameras für Lkw und Landmaschinen näher unter die Lupe. Welche Rückfahrkamera die beste ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Technische Unterschiede treten beim Erfassungswinkel, der Bildübertragung und des zusätzlichen Funktionsumfangs auf.
Wie groß muss der Erfassungswinkel sein?
Für den Bereich unmittelbar hinter dem Fahrzeug ist ein Erfassungswinkel von mindestens 120 Grad erforderlich. Nur so kann das Fahrzeug in seiner gesamten Breite überblickt werden. Für weiter entfernte Ansichten sind hingegen kleinere Erfassungswinkel von etwa 60 Grad vorteilhaft.
Wir haben auch Rückfahrsysteme verglichen, die mit einer sogenannten Twin-Kamera ausgestattet sind. Das bedeutet, es befinden sich zwei Kameras nebeneinander. Eine hat einen großen Erfassungswinkel und die zweite Kamera weist einen kleineren Erfassungswinkel auf. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass bei normaler Fahrt die Kamera mit dem kleinen Erfassungswinkel das Bild auf den Rückspiegel projiziert. Fachleute nennen das digitaler Rückspiegel. Die Übersicht ist deutlich besser als bei herkömmlichen Rückspiegeln.
Sobald der Fahrer den Rückwärtsgang einlegt, schaltet sich die Kamera mit dem großen Erfassungswinkel ein. Die Bildübertragung erfolgt auf ein Display am Armaturenbrett oder an der Frontscheibe.
Wie soll die Bildübertragung auf das Display erfolgen?
Es gibt zwei unterschiedliche Systeme. Bei den etwas günstigeren Rückfahrkameras für Landmaschinen und Lkw erfolgt die Übertragung mittels Kabel. Dies gelingt natürlich nur, wenn es sich um eine selbstfahrende Maschine handelt. Das können neben den Lkw auch Traktoren, Mähdrescher oder andere größere Erntemaschinen sein.
Bei angehängten Maschinen in der Landwirtschaft, wie beispielsweise Rundballenpressen, Ladewagen oder gezogenen Erntemaschinen ist unserer Meinung nach eine Übertragung per Funk die beste Möglichkeit. Sonst muss eine zusätzliche Steckerverbindung zwischen Erntemaschine und Traktor installiert werden. Das birgt immer eine gewisse Gefahr von Korrosion oder Wackelkontakten.
Wird die Rückfahrkamera auch bei Dunkelheit benutzt?
Die besten Kameras sind mit mehreren Infrarot-LEDs ausgestattet. In der Landwirtschaft sind zwar nahezu alle Maschinen mit hellen Rückfahrscheinwerfern ausgestattet, aber diese reichen meistens nicht für eine ausreichende Belichtung. Es entsteht ein starkes Bildrauschen, durch das kleinere Hindernisse leicht übersehen werden.
Mittels der Infrarot-LEDs entsteht jedoch auch bei völliger Dunkelheit ein scharfes Bild. Das fanden wir sehr vorteilhaft. Das Bild ist zwar nur Schwarz-weiß, aber sehr kontrastreich.
Sind weitere Funktionen erwünscht?
Es gibt noch weitere nützliche Funktionen zur Verfügung.
Dazu gehörten unter anderem:
- Individuelle Einstellung der Spiegelfunktion
- Automatischer Weißabgleich
- Gegenlichtkompensation
Beispielsweise ließ sich die Spiegelfunktion an der Rückfahrkamera individuell einstellen. Ein weiteres Feature ist der automatische Weißabgleich. Durch diese Funktionen lässt sich die Bildschärfe deutlich erhöhen. Als weitere nützliche Funktion erwies sich die vollautomatische Gegenlichtkompensation. Diese Funktion ist nützlich, falls das Sonnenlicht direkt in die Kameralinse scheint.
Fazit
In unserem Vergleich nahmen wir Rückfahrkameras für landwirtschaftliche Maschinen näher unter die Lupe. Sowohl die Montage als auch die Bedienung stellen kein großes Problem dar. Durch das Anbringen solcher Geräte erhöhte sich die Sicherheit beim Rückwärtsfahren enorm. Da diese Fahrzeuge immer sehr groß sind, lässt sich ohne eine Rückfahrkamera der Bereich direkt hinter den Fahrzeugen nicht einsehen.
